Ich bin 1953 in Zürich geboren und an verschiedenen Orten in der Schweiz, urban und ländlich, aufgewachsen. Die ersten künstlerischen Impulse erhielt ich schon in meiner frühen Kindheit durch mein familiäres Umfeld. Mein Vater als Bildhauer und meine kunstaffine Mutter haben mich während meiner Kindheit und Jugend inspiriert und mich dazu angeregt, in meinem Leben aktiv nach künstlerischen Ausdrucksformen zu suchen. Eine prägende Erinnerung ist die von meinen Eltern stets wach gehaltene Frage: Was ist eigentlich Kunst?

Als drittes von fünf Kindern, später selbst Mutter von drei Kindern, sowie Grossmutter dreier Enkelkinder – sowie langjähriger Berufserfahrung als Sozialarbeiterin und Sozialpädagogin in Leitungs- und Ausbildungsfunktion – bin ich mit vielfältigen Lebensfeldern vertraut. Mein Leben war und ist dicht gefüllt mit Beziehungen zu anderen Menschen und verschiedenen Tätigkeitsfeldern.

Künstlerischer Werdegang
Mein künstlerischer Weg begann in den 1980er Jahren mit einem Kurs für textiles Gestalten im Schälehus (Kurstreffpunkt) in Meilen. Seither befinde ich mich in einem Prozess ständigen Wachsens, künstlerischen Lernens und Erforschens neuer Möglichkeiten. In den 1990er Jahren wurde ich in Kursen bei Irma Streich (Zollikerberg) für erste grossformatige Blumen- und Tierbilder inspiriert. Unsere Gruppe der Kursteilnehmerinnen hat sich weiter getroffen und sich aktiv im Austausch ermutigt, den persönlichen künstlerischen Weg zu entwickeln. Die zahlreichen Bilder haben wir in einer Gemeinschaftsausstellung gezeigt.

2018 hatte ich eine Einzelausstellung im Kirchgemeindehaus in Fehraltorf.

2024 stelle ich an der Ausstellung staefART 2024 aus.

Motivation
Durch die Berührung mit einer vollen bunten Stoffkiste im ersten Kurs hat in mir eine Offenbarung stattgefunden. In der Folge stetigen Arbeitens ist mir bewusst geworden, dass mich im Grund immer wieder das bildhauerische Handwerk meines Vaters für die Formgebung inspiriert. Meine Bilder sind auch reliefartige Skulpturen.

Künstlerisch gehe ich einen eigenständigen Weg ohne Anlehnung an Vorbilder. Der rege Austausch mit Familie, Freunden und Bekannten zu den jeweils neuen Bildern an den Wänden bei mir zu Hause sind Motivation und Ansporn weiterzumachen.

In den vierzig Jahren meines Wirkens sind bislang über 130 Bilder entstanden. Dank der Unterstützung meiner drei Kinder sind die meisten Bilder professionell fotografiert und aufgehoben in einem Werkverzeichnis.


Arbeitsprozess

«Irma Streich, meine damalige Kursleiterin, führte uns in die Applikationstechnik ein. Dieser Technik bin ich bis heute treu geblieben. Eine Fotografie, ein Kunstwerk, eine Reise oder eine starke Resonanz auf inneres und weltliches Geschehen, können einen kreativen Impuls in mir auslösen. Die sinnliche Sensibilität setzt sich in Bewegung zu einer inneren Dringlichkeit, mich im jeweils aktiven Spannungsfeld in einer gestalterischen Sprache auszudrücken.

Die erste Bildarbeit beginnt mit einem mentalen Arbeitsprozess. Die innerlichen Bilder werden sorgfältig hin und her bewegt und bis zur Endfassung destilliert. Die ausgereifte Fassung wird dann in Tagen des Rückzugs in einem konzentrierten Akt ins konkrete, stoffliche Bild umgesetzt.

Vieles hat sich über die Jahre im Stil verändert. Heute sind meine Bilder durch mehr dreidimensionale Tiefe und eine klare stilistische Reduktion geprägt. Ich arbeite vor allem mit Seide, weil sie einen Selbstglanz hat, der dem Bild eine natürliche Leuchtkraft schenkt. Mit Glitzerstoffen bringe ich zudem mäandrierende Lichtreflexe / Glanzpunkte und damit Leichtigkeit ins Bild.

Mein Arbeitsplatz befindet sich in meinem Zuhause. Ich arbeite auf Holz, Karton, Leinwand, oder ab und zu als Objekt frei hängend. Die Einrahmung gestalte ich sehr unterschiedlich und handgefertigt, oder ich lasse das Bild einrahmen. Mein Stoff-Archiv steht begrenzt und überschaubar nach Farben in einem einzigen Schubladenmöbel zur Verfügung.

Ich appliziere die Stoffe mit dem Bügeleisen auf Viseline. Für komplexe Formen arbeite ich mit Papierschablonen und bügle die einzelnen Stoffteile nochmals zu einem Ganzen. Den Entwurf überprüfe ich über Tage am Boden beim Vorbeigehen und mache Korrekturen, bis ich spüre, dass das Bild der ersten inneren Visualisierung entspricht. Das Aufnähen hat in der Folge einen wichtigen gestalterischen Einfluss. Diese Arbeit mache ich in der Regel von Hand mit Perlgarn oder Faden.»

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